Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem ging direkt aus dem Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (CTK) hervor, sie wurde nach einem positiven Votum des Wissenschaftsrates zum 1. Juli 2024 in Landesträgerschaft überführt.
Mit über 1.200 Betten und rund 3.500 Mitarbeitern und Auszubildenden ist die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem der größte Arbeitgeber in Cottbus und gehört zu den größten und leistungsfähigsten Krankenhäusern in Deutschland. Die MUL – CT ist mit über 20 Kliniken, Departments und Sektionen ein medizinisches Hochleistungszentrum und steht für eine ausgezeichnete umfassende medizinische Versorgung. Mehr als 150.000 Patienten werden pro Jahr stationär und/oder ambulant behandelt.
Folgende Tochtergesellschaften gehören zur MUL:
- Thiem – Care GmbH (TCG)
- Thiem – Service GmbH (TSG)
- Thiem – Reinigung GmbH (TRG)
- Thiem – Research GmbH (TRS)
- CTK – Poliklinik (MVZ)
Cottbus
Standorte
Die ersten Studierenden des Studienganges Humanmedizin sollen im Wintersemester 2026/ 2027 ihr Studium in Cottbus beginnen. Analog dazu sollen die Studierenden der medizinnahen Studiengänge, wie bspw. Gesundheitssystemforschung, im Oktober 2028 ihr Studium in Cottbus antreten. Bis 2035 wird erwartet, dass jährlich mehr als 100 Studierende ihr Studium an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem aufnehmen werden.
Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem ist in vielerlei Hinsicht eine besondere Universitätsmedizin:
- Sie wird bis zum Jahr 2038 insgesamt 3,7 Mrd. EUR aus Mitteln des Bundes und Landes Brandenburg erhalten.
- Sie wird zum Digitalen Leitkrankenhaus ausgebaut, um im Klinikum und der Region die Versorgung der Bürger*Innen zu verbessern.
- Forschungsschwerpunkte sind die Gesundheitssystemforschung und die Digitalisierung des Gesundheitswesens.
- Sie wird zum Kern der Modellregion Gesundheit Lausitz werden, die einen Beitrag für das Gesundheitssystem der Zukunft in Deutschland leisten wird. In der Modellregion Gesundheit Lausitz werden Krankenhäuser, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Pflege, Therapeuten, Krankenkassen, Kommunen, Arbeitgeber, wissenschaftliche Einrichtungen, soziale Dienstleister und weiter Akteure miteinander vernetzt.
Aktuell befindet sich die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem in der Aufbauphase. Um einen Studienstart zum Wintersemester 2026/27 zu gewährleisten, wird in dieser Phase der Aufbau universitärer Strukturen und digital ausgestalteter Verwaltungsstrukturen erfolgen. Ebenfalls müssen die notwendigen rechtlichen und technischen Strukturen konzeptioniert und errichtet werden, um einen angemessenen Lehrbetrieb zu ermöglichen. Hier nimmt der Bereich der baulichen Infrastruktur (Interims- und Neubaufläche für Forschung und Lehre) einen besonderen Schwerpunkt ein.
In 2025 wird zudem eine Kooperation mit der BTU Cottbus-Senftenberg abgeschlossen. Das wissenschaftliche Profil der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem wird an den interdisziplinären Forschungsschwerpunkten Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens ausgerichtet.
Die Gesundheitssystemforschung analysiert und interpretiert einzelne und/oder die Wechselwirkungen verschiedener Elemente des Gesundheitssystems. Die Aufgabe der Gesundheitssystemforschung ist die wissenschaftliche Konzeptionierung und Einführung von Veränderungen von Elementen des Gesundheitssystems, um Verbesserungen für die Krankenversorgung, Lebensqualität der Menschen usw. zu erzielen. Demnach können z. B. Möglichkeiten zur Förderung gesunder Lebensstille oder Kosten- und Finanzierungsmodelle untersucht werden.
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens beschäftigt sich mit der Einführung digitaler Technologien auf allen Ebenen des Gesundheitssystems. Das Ziel ist die wissenschaftliche Erschließung, Erprobung und Implementierung fortschrittlicher Lösungen für bestehende und bevorstehende Herausforderungen im Gesundheitswesen. Untersuchungsgegenstände wären z. B. der Einsatz von Künstlicher Intelligenz oder die Verwendung von Robotik im Gesundheitswesen.
Der Fokus von Forschung und Lehre liegt insbesondere in der primärärztlichen Versorgung, dem frühen Patientenkontakt und der Patientenzentrierung. Die Studierenden sollen für ihre zentrale Rolle in der Versorgung frühzeitig vorbereitet werden. Es werden Themenkomplexe wie die ganzheitliche Untersuchung und Behandlung von auftretenden Krankheiten und die Schulung verschiedener Kompetenzen (z. B. Umgang mit Patienten, Kommunikationsfähigkeiten etc.) vermittelt. Der Umgang mit digitalen Technologien bei Untersuchungen und Behandlungen, wie z. B. den Einsatz der Telemedizin oder der Künstlichen Intelligenz in verschiedenen Prozessen im Gesundheitswesen, steht ebenfalls im Fokus.
Ein weiteres Merkmal der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem ist die interprofessionelle Ausbildung. Im Vordergrund steht hierbei die synergetische Zusammenarbeit verschiedener Gesundheitsberufe. Dies verbessert die Fokussierung auf die patientenzentrierte Versorgung, da unterschiedliche Perspektiven und Fachkenntnisse eine ganzheitliche Behandlung der Patienten und Patientinnen gewährleisten. Dies führt nicht nur zur Stärkung sozialer Kompetenzen der Versorgungsbeteiligten, sondern ermöglicht eine allgemeine Verbesserung der Gesundheitsversorgung und der Effizienz des Gesundheitswesens.
Zahlen und Fakten
- 300 zusätzliche Stellen sollen in Vollzeit entstehen
- Vollausbau vom Medizinischen Universitätscampus bis 2035
- 000 m² zusätzliche Nutzfläche auf dem Campus
- bis zu 200 Medizinstudierende pro Jahrgang im Vollausbau
- 80 Professuren
- 200 Studienplätze bis 2040 (Ausbauziel)