Bundesminister Habeck besichtigt geförderte Pilotanlage für CO₂-arme Glasproduktion
17. April 2024
Bundesminister Habeck besichtigt geförderte Pilotanlage für CO₂-arme Glasproduktion
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat auf seiner Sommerreise Halt am Ardagh-Glaswerk in Niedersachsen gemacht. Dort besichtigte er eine klimafreundliche Glas-Schmelzwanne, die über das vom KEI betreute Dekarbonisierungsprogramm gefördert wird.
Unter dem Motto „auf'm Platz” besucht der Minister derzeit in sieben Bundesländern unterschiedlichste Menschen an den Orten, an denen sie wirtschaften, arbeiten und neue Ideen entwickeln. Die Reise hat Habeck am 11. Juli 2024 ins niedersächsische Obernkirchen geführt. Dort hat der Glasproduzent Ardagh mit Fördermitteln des Bundes die innovative Schmelzwanne „NextGen Furnace“ errichtet. Die verwendete neuartige Hybrid-Technologie erreicht aktuell eine Reduktion der CO2-Emissionen von 64 Prozent und ist damit ein Meilenstein für die Dekarbonisierung der Glasindustrie.
Wegweisende Technologie für gesamte Glasindustrie
Die Glasindustrie gehört zu den energieintensiven Industriebranchen in Deutschland. Durch das Umstellen der konventionellen Fertigung von Erdgas auf einen teilelektrischen Heizbetrieb mit Grünstrom werden die prozessbedingten Treibhausgasemissionen dauerhaft gesenkt. Der Bau der Pilotanlage in Obernkirchen wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit insgesamt rund 12,4 Mio. Euro aus dem Programm „Dekarbonisierung in der Industrie“ gefördert. Das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) betreut das Förderprogramm, in dem auch Mittel des EU-Fonds „NextGenerationEU“ genutzt werden.
„Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, dass der klimafreundliche Umbau der energieintensiven Glasindustrie in Deutschland gelingen kann. Davon konnte ich mich heute überzeugen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Habeck bei seinem Besuch in Obernkirchen. Neben der Besichtigung der innovativen Hybrid-Schmelzwanne sprach er zudem mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Glaswerks und machte sich ein Bild vom Unternehmen vor Ort. Begleitet wurde er dabei auch durch Mitarbeiter*innen des KEI, die das Förderprojekt betreuen. Jens Schaefer, Geschäftsführer von Ardagh Glass Packaging, erklärte dabei, dass die energieintensive Industrie auf die verlässliche Verfügbarkeit von ausreichend grünem Strom zu marktfähigen Preisen angewiesen sei.
CO2-Fußabdruck durch Technologie erheblich verkleinert
Ardagh stellt in acht deutschen Glaswerken täglich über zehn Millionen Glasbehälter für den Einsatz in der Lebensmittel- und Getränkebranche sowie für die pharmazeutische Industrie her. Mehr als 2.200 Beschäftigte arbeiten an den Produktionsstandorten Bad Münder, Drebkau, Germersheim, Lünen, Neuenhagen, Nienburg, Obernkirchen und Wahlstedt. Um die CO2-Ausstöße an allen Standorten zu reduzieren, plant Ardagh ab 2027 auch dort die schrittweise Einführung der nachhaltigen Hybrid-Technologie. Das Glaswerk in Obernkirchen existiert seit 1799 und gehört seit 2003 zu Ardagh.